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Auf die Objektive kommt es an!

Alte Objektive

In diesem Artikel erklären wir, wann sie welches Objektiv benötigen und warum es manchmal gar nicht in erster Linie auf die Spiegelreflexkamera ankommt.

Objektive: Mindestens genauso wichtig wie die Kamera

Viele Kunden sind auf der Suche nach einer Spiegelreflexkamera, mit der sie in einem ganz bestimmten Bereich aktiv sein können. Und so kommt es relativ häufig vor, dass nach einer DSLR gesucht wird, die speziell für die Makrofotografie, Landschaftsfotografie, Portraitfotografie, Tierfotografie usw. geeignet ist.

Was viele allerdings nicht wissen: Bei den meisten dieser Bereiche wird gar keine spezielle Spiegelreflexkamera benötigt! Viel wichtiger sind oftmals die passenden Objektive. Deshalb investieren Profis und ambitionierte Amateure im Laufe der Jahre auch wesentlich mehr Geld in Objektive als in Kameras.

Wir müssen uns also merken: Spiegelreflexkamera und Objektiv bilden stets eine Einheit. Die Spiegelreflexkamera stellt gewissermaßen die „Basis“ dar und wenn es darum geht, sich auf einen bestimmten Bereich der Fotografie zu spezialisieren, werden oftmals spezielle Objektive benötigt. Das häufig im Preis enthaltene Kit-Objektiv liefert für den Anfang zwar gute Dienste, doch früher oder später wird es den eigenen Ansprüchen möglicherweise nicht mehr gerecht werden können.

Im Folgenden wollen wir gemeinsam einige Fotografie-Bereich durchgehen und erklären, ob es hier auf eine gute Spiegelreflexkamera, ein bestimmtes Objektiv oder eine Kombination aus beidem ankommt.

Welche Spiegelreflexkamera & welches Objektive brauche ich?

Makrofotografie

Bei der Makrofotografie kommt es ausschließlich auf ein passendes Objektiv an, denn jede Spiegelreflexkamera ist für die Makrofotografie geeignet – wie wir auch in diesem Artikel schon ausführlich beschrieben hatten.

Portraitfotografie (oder: Bilder mit unscharfem Hintergrund)

Schicke Portraits zeichnen sich oftmals durch einen unscharfen Hintergrund aus – diesen Effekt werden sie mit Sicherheit kennen. Und dabei kommt es wie bei der Makrofotografie auch ausschließlich auf ein passendes Objektiv an. Dieses Objektiv muss besonders lichtstark sein und mit einer offenen Blende überzeugen können, zum Beispiel f/1.8 (je kleiner die Zahl, desto offener die Blende!).

Für den Anfang würden wir Ihnen hier eine Festbrennweite empfehlen (zum Beispiel 50mm f/1.8), denn lichtstarke Festbrennweiten sind im Normalfall günstiger als als lichtstarke Zoom-Objektive.

Landschaftsfotografie

Die Landschaftsfotografie verlangt der DSLR im Grunde nicht viel ab, wobei ein richtig guter Sensor natürlich auch eine etwas bessere Bildqualität liefert – und darum geht es bei der Landschaftsfotografie ja in erster Linie. Aber die Landschaft bewegt sich logischerweise nicht und deshalb kommt man hier auch mit einer günstigen Spiegelreflexkamera aus unserer DSLR Bestenliste bis 600 Euro oftmals recht weit.

Wenn es nicht auf eine spezielle DSLR ankommt, dann ist – Sie ahnen es schon – wieder ein bestimmtes Objektiv vonnöten. Wobei: Gerade als Anfänger kann man auch mit dem Kit-Objektiv tolle Landschaftsaufnahmen einfangen. Früher oder später wird man sich dann aber ein Objektiv mit einer besseren Qualität und unter Umständen sogar ein Weitwinkelobjektiv wünschen, mit dem man weit „herauszoomen“ kann, um einen möglichst großen Teil der Landschaft zu erwischen. Hier empfiehlt sich dann ein Objektiv, welches auch einen Brennweiten-Bereich um 10-20mm abdeckt. Die Kit-Objektive starten in der Regel erst bei 18mm.

Tierfotografie (und Sportfotografie)

Der Bereich der Tierfotografie ist ziemlich breit gefächert – denn man kann auf der einen Seite natürlich Hunde, Katzen oder Pferde und auf der anderen Seite Insekten, Wildtiere und Singvögel fotografieren. Dabei werden sowohl an die Kamera als auch an das Objektiv spezielle Anforderungen gestellt.

Wenn Sie Ihr Haustier oder generell Tiere fotografieren möchten, denen Sie sich auf relativ nahe Distanz nähern können, dann ist das ziemlich unkompliziert und teilweise sogar mit dem Kit-Objektiv möglich. Wenn die Tiere etwas weiter weg sind, benötigen sie aber ein Tele-Objektiv, mit dem sie zoomen können. In Zoos oder Wildparks reichen da für den Anfang 300mm aus – mehr ist natürlich immer besser.

Außerdem sind bei der Tierfotografie ein schneller Autofokus und eine flotte Serienbildgeschwindigkeit wichtig. Bei den Haustieren und beispielsweise Pferden können diese beiden Punkte ein wenig vernachlässigt werden, doch wenn sich Tiere schnell bewegen, hat man oftmals nur wenige Sekunden Zeit, um ein tolles Bild einzufangen. Und dann braucht man eben einen zuverlässigen Autofokus, der das Motiv auch wirklich scharf stellt, sowie eine einigermaßen flotte Serienbildgeschwindigkeit. In der Preisklasse von 500 Euro müsste man hier einige Kompromisse eingehen (das macht vor allem am Anfang aber nichts), bei höheren Ansprüchen sollten Sie sich dann aber in der DSLR Bestenliste ab 600 Euro umsehen oder sich sogar für eine Profi-APS-C-Kamera wie die Canon EOS 7D Mark II entscheiden.

Bei der Sportfotografie gelten im Grunde die gleichen Regeln wie bei der Tierfotografie. Schätzen Sie also ab, wie weit die Motive von Ihnen entfernt sein werden (je weiter weg, desto länger sollte die Brennweite des Tele-Objektivs sein) und wie schnell sie sich bewegen werden (je schneller, desto wichtiger werden Autofokus und Serienbildgeschwindigkeit).

Reisefotografie

Wenn Sie im Urlaub oder auf Reisen sind, wollen Sie mit Ihrer Kamera natürlich möglichst flexibel sein. Mal wollen Sie Ihre Mitreisenden fotografieren, mal eine Landschaft, mal ein Gebäude, mal ein Tier und, und, und. Das heißt Sie benötigen hier ein Objektiv, welches eine möglichst große Brennweite abdeckt, damit Sie nach Belieben zoomen und sich der jeweiligen Situation anpassen können. Oftmals bietet sich hier ein Objektiv im Bereich von 18-200mm an. Aber Achtung: Solche Objektive sind in der Regel nicht wirklich lichtstark und haben keine offene Blende zu bieten. Mit einem unscharfem Hintergrund wird es hier also schwierig. Doch zum Glück kann man bei einer Spiegelreflexkamera ja die Objektive wechseln…

Sie sehen: Oftmals kommt es nicht auf die Kamera, sondern die Objektive an. Wenn Sie schon vor einem Kauf wissen, welchem Bereich der Fotografie Sie sich primär widmen möchten, berechnen Sie unter Umständen also auch die Kosten für ein spezielles Objektiv mit ein.


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Kommentare

Simon 9. September 2016 um 13:47

Vielen Dank für den gelungenen Artikel, er hat mir sehr weitergeholfen!

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